Projektentwicklung Bürogebäude in Leverkusen

Nachhaltiges Bauen: Büros in Holzbauweise

Klimaschutz und Nachhaltigkeit prägen nicht nur die mediale Berichterstattung, sondern avancieren immer öfter zum Zünglein an der politischen Waage. Auch beim Bauen kommt man nicht mehr um diese Themen nicht herum. Doch was genau versteht man eigentlich unter „nachhaltigem Bauen“?

Nachhaltiges Bauen – das klingt erst einmal nach massiver Wärmedämmung und hochkomplexer Gebäudetechnik. Zwar sind dies relevante Teilaspekte einer nachhaltigen Bauweise – es geht jedoch um deutlich mehr.

„Nachhaltiges Bauen bezeichnet einen Planungs- und Bauausführungsprozess und eine Nutzungsweise, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind; d. h. auf Bewahrung des Ökosystems und der Umwelt, auf den Nutzen für Mensch und Gesellschaft und auf Optimierung und Steigerung der ökonomischen Potenziale eines Gebäudes“, so heißt es auf Wikipedia. 

Der sogenannte „CO2-Fußabdruck“ einer Immobilie ist zu einem häufig verwendeten Schlagwort geworden. Allerdings gibt es bis heute keine einheitliche Berechnungsmethode für eben diesen. Neben der Schonung von natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser und Luft spielt die Reduktion des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes eine zentrale Rolle – und zwar nicht nur bezogen auf den Betrieb von Gebäuden, sondern auch auf Bau sowie Rückbau am Ende der Lebensdauer. Zudem zählen auch die erforderliche Infrastruktur wie Straßen und Leitungsnetze, sowie der Verkehr, den ein neues Gebäude anzieht, dazu.

Wie also lassen sich die verschiedenen Elemente des nachhaltigen Bauens in der Praxis ganzheitlich umsetzen? Kann man Projektentwickler:innen, Investor:innen und Nutzer:innen gleichermaßen dafür mobilisieren? Diese Fragen beschäftigen mich schon seit langem und ich möchte sie im Folgenden exemplarisch beantworten.

Projektentwicklung “Grüner Bogen” in Leverkusen:

Der „Grüner Bogen“ (www.gruener-bogen.com) im Innovationspark Leverkusen ist ein aktuelles Beispiel für nachhaltiges Bauen. Zum einen liegt das Projektgrundstück auf einer sanierten ehemaligen Industriebrache, eingebettet in eine bestehende Infrastruktur – für den neuen Gewerbepark wird so keine „frische“ Naturfläche verbraucht, sondern eine bereits genutzte Fläche recycelt. Zum anderen wurde der Neubau des nachhaltigen Bürogebäudes in Holzbauweise konzipiert.

Anders als die Herstellung von Zement und Stahl, die in Beton und Mauerwerk verwendet werden und enorme Mengen an Energie verbrauchen, schont diese Bauweise Ressourcen. Alle tragenden Bauteile wie Stützen, Wände und Decken bestehen aus Holz. Nur die Bodenplatte, auf der das nicht unterkellerte Gebäude steht, wird aus Beton gegossen. Das verwendete Holz stammt aus heimischen Wäldern und ist ein nachwachsender Rohstoff.

Gestalterisch ist sowohl bei der Fassade als auch im Innenausbau alles möglich. Jede Verkleidung oder Oberfläche, die man aus herkömmlichen Bürogebäuden kennt, lässt sich auch in einem Holzbau realisieren. Die Innenwände und Decken können zum Beispiel nach Wunsch weiß gespachtelt oder mit sichtbarer Holzstruktur hergestellt werden. Bei diesem Projekt soll jedoch bereits an der Fassade ablesbar werden, dass es sich um einen Holzbau handelt.

Um den zukünftigen Hauptmieter für den Holzbau zu begeistern und ihm die Möglichkeiten dieser Bauweise zu aufzeigen, waren wir gemeinsam mit ihm in Kaiserslautern und habe mit ihm das Werk der auf die Vorfertigung von Häusern in Holzmassivbauweise spezialisierten Firma CLTech (www.cltech.de) besucht. Dieses inhabergeführte und innovative Unternehmen ist ein Pionier dieser Bauweise. CLTech baut überwiegend Gewerbebauten wie Bürogebäude, Schnellrestaurants, Ärztehäuser und Logistikimmobilien. Vor allem Hallen mit großen Höhen und extremen Spannweiten lassen sich so wirtschaftlicher als in jeder anderen Bauweise umsetzen. Die Vielzahl der realisierten Gebäude zeigt, dass sich diese Methode auch für Investor:innen rechnet.

Die Baukosten sind etwa gleich hoch wie bei herkömmlichen Konstruktionen in Stein oder Beton. Der große Vorteil der Holzbauweise liegt jedoch in der etwas kürzeren und vor allem präziser planbaren Bauzeit. Die einzelnen Elemente werden in der Werkhalle unabhängig von Witterungsverhältnissen gefertigt, mit dem Lastwagen auf die Baustelle transportiert und dort sofort montiert. Dabei wird die Reihenfolge der Lieferungen exakt geplant, sodass eine Zwischenlagerung auf der Baustelle nicht nötig wird. Sobald die tragenden Bauteile und die Gebäudehülle stehen, kann der Innenausbau – wiederum unabhängig von der Witterung – ausgeführt werden. Die bei Beton- und Mauerwerksarbeiten üblichen Trocknungszeiten entfallen.

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Im Rahmen unserer Tour hatten wir Gelegenheit, verschiedene realisierte Bauten besichtigen und die Nutzer:innen zu interviewen. Alle fühlen sich wohl und arbeiten sehr gerne in diesen Häusern. Neben der Wirtschaftlichkeit schneiden also auch das Innenraumklima sowie die Akustik und damit der „Wohlfühlfaktor“ dieser Gebäude sehr gut ab. Jürgen Gottschall, Geschäftsführer und Gründer von CLTech fügt hinzu: „Ein Holzbau nach dieser Methode steht einer Bauweise aus Beton oder Stein in Sachen Festigkeit oder Brandschutz in nichts nach.“ Damit ist der Holzbau ein wichtiger Pfeiler des nachhaltigen Bauens der Zukunft.

Besichtigte Referenzobjekte in Holzbauweise:

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